Verabschiedung Kommandant Willy Laubner FF Neuwiller FR

 

Nach über 40 Dienstjahren wird der Kommandant unserer Partnerfeuerwehr in Neuwiller (Frankreich) in den Ruhestand verabschiedet. Für uns ein Grund einmal zurück zu schauen auf viele gemeinsame Erlebnisse. Anlässlich der Verabschiedungszeremonie reist eine Delegation von 3 Kameraden nach Neuwiller, um unseren persönlichen Glückwünsche zu überbringen.

 

 

Heute am Sonntag, den 03. Oktober 2021 ist es nun soweit, lieber Amtsbruder Willy, Du gehst in den Feuerwehrruhestand ...

   

Das heißt, wir werden Dich künftig häufiger so sehen:

 

Der Anlass gebietet nach den vielen Jahren freundschaftlicher Beziehungen zwischen der FF Neuwiller und der FF Rabenstein noch einmal kurz inne zu halten und einige gemeinsame Erlebnisse Revue passieren zu lassen ...

Gern erinnern wir uns an die vielen schönen Besuche in Frankreich ...

  

 

... sowie u.a. Euren Besuch 2009 in Chemnitz:

  

 

Unseren Pfingstausflug nach Frankreich 2010 werden ebenfalls viele von uns in bleibender Erinnerung behalten ... u.a. mit Besuch der Berufsfeuerwehr in Basel ...

... sowie Wiedersehen mit einem traditionellen "Stück" sächsischer Heimat: ein Trabant 601 S umfunktioniert zum Feuerwehrfahrzeug, welcher als Gastgeschenk 1998 nach Neuwiller ging.

 

Wir haben uns natürlich auch immer sehr gefreut Euch als Gäste bei unseren Feuerwehrjubiläen begrüßen zu dürfen ...

... wie bei unserer 140-Jahrfeier 2001.

Auch bei unserer großen Feier zu unserem 150-jährigen Bestehen 2011 ward ihr unsere Gäste.

  

  
 
 
 
Nach der langen Anreise der über 700 km langen Strecke nach Neuwiller war für den Sonnabend, 02.10.2021, erstmal ein etwas erholsames Programm notwendig. Doch auch dies nicht ohne Feuerwehr. Für unsere Delegation ging es nach Vieux-Ferrette in das Feuerwehrmuseum "Musée du Sapeurs-Pompier d'Alsace."
 
  
 
 
Am Sonntag, den 03. Oktober 2021 fand dann die Ehrenzeremonie mit Auszeichnung zur Verabschiedung von Willy Laubner statt.
  
  
  
 
Der traditionelle Umzug der Fahrzeuge durfte natürlich nicht fehlen ...
 
Nach der offiziellen Zeremonie wurden unsere Gastgeschenke überreicht ... typische Wurst- und Fleischwaren aus Sachsen sowie ein Feuerwehrräuchermann aus dem Erzgebirge

Familie unter sich: links Andreas Laubner (FF Rabenstein); rechts Willy Laubner (FF Neuwiller).
 
Auch in der regionalen Presse wurde über das Ereignis und den Besuch der Delegation aus Chemnitz berichtet

Und hier die Übersetzung:

Am Sonntag, den 3. Oktober, fand eine Zeremonie zu Ehren von Wehrleiter Willy Laubner statt, der 41 Jahre lang aktiver Feuerwehrmann in der Feuerwehr Neuwiller war. Letztere, so kündigte es der Bürgermeister an, fusioniert mit der Feuerwehr von Hagenthal.

«Wir schlagen heute ein neues Kapitel auf», sagte Carmelo Milintenda, Bürgermeister von Neuwiller, am Sonntagmorgen im Hof der Schule von Neuwiller. Hier wurde eine Zeremonie zur Ehrung von zwei ausscheidenden Mitgliedern der örtlichen Feuerwehr organisiert. Der Bürgermeister bedankte sich herzlich für ihr Engagement. Der erste ist der neu ernannte Ehren Sergent Paul Ueberschlag, der am 1. Dezember 1984 in das Korps eingetreten ist und im Jahr 2014 mit der Goldmedaille für 30 Dienstjahre ausgezeichnet wurde.

Danach würdigte Carmelo Milintenda verstärkt den Lieutnant Willy Laubner für seine 41- Jahre Dienst. Am  1. August 1979 trat er der Feuerwehr bei. In den 80er Jahren absolvierte er mehrere Fortbildungen, um Unteroffizier zu werden. Sergent 1986, Adjudant 1987, Sous-lieutnant 1988. Danach wurde er Wehrleiter des örtlichen Korps und wurde 1992 zum Lieutnant befördert. Im Jahr 2019 wird er zu dem Ehren seiner 40 Dienstjahre mit der Medaille grand or (Gross Gold) ausgezeichnet und am 26. November 2020 beendet er seine Karriere nach 41 Dienstjahren, darunter 32 als Wehrleiter.

Der langanhaltende Beifall der versammelten Einwohner sagte mehr über ihre Dankbarkeit gegenüber Willy Laubner als die vielen Reden. Letzterer gestand gerührt: «Das alles wärmt mein Herz». Er denkt an diejenigen die «an seiner Seite gearbeitet haben» insbesondere an Christophe Degen, der seine Nachfolge angetreten ist und seine Arbeit fortgesetzt hat, "damit die Fusion mit Hagenthal gelingen konnte". Denn, wie der Bürgermeister es ankündigte «die Fusion der Korps von Hagenthal und Neuwiller zu einer einzigen Einheit ist seit dem 1. Oktober in Kraft» (siehe unten).

Der Bürgermeister sagte auch zu den Feuerwehrleuten: «Viele Kinder sehen die Feuerwehrleute als Helden. Sie haben Recht. Ihr rettet Menschenleben und bekämpft Brände.» Pascale Schmidiger, Vizepräsidentin der Europäischen Gemeinschaft des Elsass (CEA), erinnerte daran, dass "80% der Feuerwehrleute im Elsass Freiwillige sind"; Sie erinnerte an all die Opfer, die 41 Dienstjahre darstellen, "ein echtes Priestertum/heiliges Amt", mit Werten, die "mit Persönlichkeiten wie Ihnen ihre volle Bedeutung erlangen". Es waren nicht weniger als drei Senatoren und ein Abgeordneter anwesend. Darunter Sabine Drexler, die darauf hinwies, dass derzeit im Parlament über einen Gesetzesentwurf abgestimmt wird. Sie möchte «unser Modell der zivilen Sicherheit konsolidieren und die Freiwilligenarbeit stärken Wir alle hoffen, dass die Dinge einfacher werden können» Und sie sagte: "Rekrutieren Sie Jungendfeuerwehrleute, ermutigen Sie junge Menschen, es weiterzuverbreiten, ohne die nächste Generation werden unsere Ersteinsatz/Erstinterventionswehren nicht überleben können. Die Zukunft unserer kommunalen Korps liegt in Ihren Händen.» Ihre Kollegin, Senatorin Patricia Schillinger, erinnerte an «den nationalen Tag der Freiwilligen Feuerwehr, der am Samstag in Ribeauvillé gefeiert wurde», und ihr Kollege Christian Klinger betonte: "Es gibt nur sehr wenige Departements in Frankreich, die es geschafft haben ihre Ersteinsatz/Erstinterventionswehren zu erhalten, wir haben dieses Glück, es ist vital sie zu erhalten, ihnen Mittel zu geben... Die Ersteinsatz/Erstinterventionswehren sind ihre All-Risk-Versicherung für jeden Tag". 

"Wir freuen uns, Gilbert Fuchs, Bürgermeister von Hagenthal-le-Bas, Pierre Pfendler, Bürgermeister von Hagenthal-le-Haut, und Ich, Ihnen mitteilen zu können, dass sich unseren Rettungszentren zu einer einzigen Einheit zusammenschliessen werden, dem CPI Hagenthal-Neuwiller", erklärte Carmelo Milintenda in seiner Rede. Und der Bürgermeister von Neuwiller gab an, dass das Abkommen dazu am 28. September unterzeichnet wurde und am 1. Oktober in Kraft trat.

 Ziel ist die "Aufrechterhaltung der lokalen Rettungsdienste für die drei Gemeinden". Und vor allem kann die neue Feuerwehr direkt eingreifen. "Zuvor, wenn uns nicht genug Mittel zu Verfügung standen, um bei einem Feuer einzugreifen, mussten wir auf Saint-Louis warten. Nun haben wir mehr Nähe und dadurch mehr Effizienz, verbunden mit einer halbierten Eintreffzeit.» Durch diese Bündelung der Ressourcen bleibt die brandneue Feuerwache in Hagenthal-le-Bas erhalten, aber auch das Depot in Neuwiller mit dem rollenden Material und den Fahrzeugen, die damit verbunden sind. Insgesamt sind etwa dreißig Feuerwehrleute in der neuen CPI aktiv, die "in Verbindung mit Colmar und dem Notfallzentrum von Saint-Louis" arbeiten werden, sagt Carmelo Milintenda. Lieutnant Alain Moeschlin wird die Leitung übernehmen. Adjudant Christophe Degen hat nach Willy Laubner den Übergang als letzter Leiter des CPI Neuwiller sichergestellt.

"Wir haben zusammengearbeitet und dieses Projekt in einer sehr starken Einheit auf die Beine gestellt", fährt Carmelo Milintenda fort - selbst noch aktiver freiwilliger Feuerwehrmann. 

Feuerwehrleute aus Sachsen

Bildunterschrift: Die offiziellen Gäste begrüssen eine Feuerwehr Delegation aus den schweizer Nachbarsgemeinden aber auch aus Rabenstein, Sachsen.

Unter all den Feuerwehrleuten, die sich auf dem Hof der Schule versammelt hatten, befanden sich auch ausländische Uniformen. Einige waren sehr vertraut: eine Delegation aus Biel-Benken und Oberwil. Die Schweizerinnen und Schweizer sind immer willkommen, und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist in der Drei-Länder-Region unerlässlich für das gute Zusammenleben. Aber es waren auch deutsche Feuerwehrleute anwesend. Nicht Badener... Eine Delegation aus dem fernen Sachsen, aus Rabenstein, einem Stadtteil von Chemnitz, um genau zu sein. Aber warum? Es ist ganz einfach: Willy Laubner hat dort Familie, einen Onkel, Cousins. Eine Familie, die er nach dem Fall der Mauer in den 1990er Jahren wiederentdeckt hat. Überraschung: ein Teil davon sind auch Feuerwehrleute! Und die Ortsfeuerwehr Rabenstein, die vor kurzem ihr 160-jähriges Bestehen feierte ist eine der ältesten in der Region. Seither findet immer wieder ein regelmässiger Austausch statt und die Verbindungen zwischen Rabenstein und Neuwiller werden aufrechterhalten.

 
 
 

 

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